Sonntag, 12. September 2010

Sarrazin in aller Munde - bitte einfach ausspucken und nicht mehr darüber sprechen

An jedem Zeitungs-Aufsteller, auf jedem Sender, in jedem Boulevardblättchen, in jedem seriösen Lesestoff - er ist einfach überall, in aller Munde: Sarrazzin. Ein Ossi mit stattlichem Lebenslauf, der sich vermutlich in all den Schlagzeilen über sich all morgendlich zu suhlen pflegt. Doch viel schlimmer, als täglich in seine schnauzbärtige Visage zu blicken, mit erschrockener Mine, wie nach einem schrecklichen "letzte Nacht"-Erlebnis, ist ein Artikel, über den ich mir nun mit Vergnügen das Maul zerreissen werde.

Der abenteuerlustige Reporter versuchte nämlich die Thesen Sarrazins mit einem gewagten Kurztrip in den Problembezirk Neukölln zu belegen. Dafür gebührt im schon tosender Applaus und jede Menge Respekt. Er traute sich sogar an den von Dealern besetzten Herrmannplatz. Diese, so der Verfasser, sollen sich genau vor Karstadt tummeln. Was würde nur Berggruen dazu sagen? Überall blickte der arme Mann nur in finstere Mienen, spürte hier und da schon eine Faust im Gesicht und durchlebte schier Qualvolles.

Sein Resumee aus dem schaurigen Besuch: Aus Sarrazzin spricht die nackte Wahrheit.

Und bei solch einem einseitigen Artikel traut sich der bebrillte Reporter auch noch auf der Titelbild der Online-Ausgabe. Na, wollen wir mal hoffen, dass es dafür nicht eins aufs Maul gibt. Murat, meinen Segen hast du.

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