Dienstag, 11. Januar 2011

Heute mag ich's unscharf, baby!


Waren das noch Zeiten, als Fotografen penibel und mit Adlerauge versuchten, ein perfektes Bild zu schießen. Es war eine Art Mission, der sie sich stellten. Getrieben von Unzufriedenheit und einer perfektionistischen Ader, stellten sie scharf, belichteten nach, suchten nach Musen um schließlich, ja, DAS PERFEKTE BILD im Kasten zu haben.

Doch was "anno App" noch so angestrebt wurde, ist heute dank iPhone und Lomo Schnee von gestern. Scharfe Bilder? Wer will schon so was sehen! Echte Farben? Ach, i wo! Und wer war das noch mal gleich auf diesem Wackelbild? Ist doch egal! Schließlich sind wir Hipster und Appler, da MUSS man einfach mitmachen, was!

So wird fröhlich geknipst was die iPhone Apps hergeben, fetzige Rahmen, wie einst von Handy-Grafiken als non plus Ultra hinzugefügt oder grelle Farben kombiniert. Einfach genial! Geradezu verachtend denkt man an die Zeiten zurück, als man noch via Photoshop Bilder in Polaroid-Rahmen fügte oder in wahnsinnig angesagte Fotoautomaten-Optik verpackte. Oder könnt ihr euch noch an diese superkreativen Side-by-Side Varianten erinnern? Rechts ein roter Stuhl, links eine süße Zuckerschnecke, beim Posieren vor dem Schaufenster des Vintage-Stores? Wahnsinnig. Wahnsinnig oldschool.

Aber, hach, mich schüttelt es glatt vor Lachen, das ist ja alles nichts gegen diese, na, wie nennt man die noch gleich... diese Bilder auf Film, die man auf Papier... ach, keine Ahnung... darüber spricht ja keiner mehr.

Augenkrebs, willkommen, ein Hoch auf die Apps, Ups, äh, Fotografie.

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