Freitag, 9. Dezember 2011

Die blubbernde Invasion


Sie sind rund, platzen auf wie längst überfällige Eiterpickel und ihr Inhalt verspricht selbiges auf der Haut von Jugendlichen. Jugendlichen, ach, was sage ich, Kindern, die diesem Trend längst verfallen sind: Bubble Tea. Ein chemisches Gemisch in tausend und einer Farbe. In Geschmacksrichtungen, die von abartig bis süßer als süß reichen, in Farben, die chemischer nicht sein könnten.

Zuerst waren es gerade mal eine Hand voll Läden, die mit dem Frozen Yoghurt-Hype Kurs auf Deutschland nahmen. Heute gibt es mehr Bubble-Plätze, als ehemals Postfilialen. Sie breiten sich rasant aus und jede noch so kleine Ladenfläche wird in Beschlag genommen. All das nur, um Jugendliche und Kinder süchtig zu machen. Süchtig nach Zucker, Süßstoff und Pickeln. Eine gewagte Mischung, mit hochprozentiger Suchtgefahr.

So drängeln sich die Zahnspangenträger und Harry Potter-Anhänger regelmäßig vor den Läden, um ihren Plastikbecher mit oben liegender Wölbung, die mit einem riesigen Loch versehen ist, zu ergattern. Hier führen sie die extrabreiten Strohhalme ein, durch die sie an die fetten Kugeln oder geleeartigen Streifen gelangen, um sie genüsslich in ihrem Mund platzen zu lassen.

Bei all der Euphorie kommt ein düsterer Gedanke auf: Was wenn die Invasion auf findige Zahnärzte beruhen, die sich durch das Zuckergemisch einen noch besseren Umsatz bei Zahnbehandlungen auf Privatkosten erhoffen? Vielleicht sind es aber auch Anhänger des Sumo-Sports, die sich durch die regelmäßige Versorgung der Kids mit Süßkram, stämmigen Nachwuchs erhoffen.

Was auch immer dahinter steckt - es ist teuflisch...

Freitag, 9. September 2011

Hundebesitzer: Vorsicht, bissig!

Während ich noch von einem langbeinigen Mops träume, sind hunderte, was sage ich, tausende von Deutsche, ach, Millionen bereits im Besitz eines kleinen oder großen haarigen Freundes, der sie auf Schritt und Tritt begleitet. Doch beim nötigen Gassigehen überkommt es sie...
In ihren Augen spiegelt sich der pure Hass wider, der Speichel in ihrem Mund scheint sich schon zu schäumen, während sie genüsslich die Zähne fletschen. Die Rede ist hier nicht etwa von einem Vierbeiner der Güte Klasse Kampfhund, sondern von den Hundebesitzern selbst. Denn, wie kann man es bloß wagen, ihr Eigentum anzulächeln, wenn man die ach so putzig zu kurz geratenen Beine bestaunt oder in ein geradezu herziges Gesicht blickt. Also nein, wo leben wir denn hier, zusammenreißen sollte man sich beim Einblick eines Hundes, wenn es nicht das eigene Haustier ist.
Denn wo kämen wir wohl hin, wenn Fremde die pure Freude beim Anblick eines an ihm vorbei laufenden Hundes empfinden?
Heute passierte ich eine Dame. Ihr Hund war eine Hand voll Watte, kurzbeinig, kuschelig und einfach zum Verlieben. Mit einem Lachen im Gesicht streiften meine Augen an dem Hund vorbei, hinauf zu der stolzen Hundebesitzerin... ALARM STUFE ROT! Ihr Blick war eine Mischung aus Arroganz, Abneigung und mir fehlte nur noch der Auftritt eines gewissen Komikers, der kurz durchs Bild huscht und schreit "Eh, was guckst du?!" Liebe Hundebesitzer, warum all dieser Groll? Ist es nichts Schönes, wenn auch andere Gefallen an eurem Tier finden? Vielleicht antworten Sie mir ja... aber bitte nicht gleich beißen.

Montag, 8. August 2011

Ihr sucht - und findet mich.


Ein Kiez in Aufruhe!


Da war was los auf dem Kollwitzplatz. Denn die tiefenentspannten Eltern des kleinen Maltes und der gerade zahnenden Leni haben vor ein paar Tagen etwas ganz Tolles entdeckt. Im Bio-Supermarkt ihres Vertrauens stießen sie auf den Ökobluster 2000! Sie konnten ihren verwöhnten Augen kaum trauen, Papa Ralf ließ vor Überwältigung fast seinen Bio-Latte mit Sojamilch fallen. „Schau mal Agathe, da ist er endlich“, rief er vor Entzückung und kniete sich ehrfürchtig vorm Ökobluster 2000 hin. „Ja, Schatz, und das Beste, dank deiner lukrativen Jobs in der Werbung können wir uns den super leisten!“
„Ich weiß eben wie man aus Scheiße Geld macht, Liebchen“, zwinkerte er und gab seiner Angebeteten einen Schmatzer auf die Nase.
So fackelten die Dauerverliebten nicht lange und griffen, trotz Schwabencharakter zu. Gleich zwei von den Blustern mussten es sein, schließlich wollten sie ihre Freunde in der Nachbarschaft mächtig neidisch machen. Wer hat, der hat! Gleich am Morgen darauf machten sie sich auf den Weg zum Kollwitzplatz, um ihren Kauf vorzuführen. Es dauerte ein wenig länger als sonst, da Papa dem kleinen Malte erst noch quer durch das ganze Haus folgen musste. Der junge Mann im zarten Alter von fünf Jahren hatte eben seinen ganz eigenen Kopf und dank der Erziehung seiner Eltern selbstverständlich Entscheidungs- und Meinungsfreiheit. Mit mehreren Stunden Verspätung traf die junge Familie endlich am besagten Platz ein. Auf einer Bank saßen schon ihre relaxten Freunde Torben und Maja. Tief in seiner Nido versunken, bemerkte Torben gar nicht das Eintreffen seiner Freunde. Maja hüpfte jedoch gleich auf vor Aufregung: „Torben, sieh mal, das ist ja der Ökobluster 2000! Das muss ich gleich auf Facebook posten!“
Quietschend vor Glück, griff die junge Frau mit dem Garcon-Schnitt nach ihrem iPhone und führte mehrfach die berühmte Wisch-Bewegung aus, bevor sie die Neuigkeit an all ihre Freunde schickte.
„Mensch Ralf, da hast du aber zugeschlagen. Ich habe schon viel vom Oköbluster 2000 gelesen, aber gesehen hab ich ihn noch nie. So in real live“, schrie Torben begeistert, so laut, dass man ihn in ganz „Prenzlberg“ hätte hören können. „Ich weiß, ist das nicht toll, wir haben gleich zwei von den guten Stücken gekauft“, grinste Ralf und nahm seinen Kumpel zur Seite.
„Wenn du auch einen haben willst, ich habe Connection im Bioladen, vielleicht gibt’s auch ein paar Prozente“
„Alter Falter, schnapp dir eine Bionade, darauf müssen wir anstoßen!“, rief Torben und kniff ihm in die Seite. „Ne, lieber Club Mate!“, schritt Ralf ein und griff in seinen verwaschenen Jute-Beutel. „Ah-Ah“, ermahnte ihn seine Liebste, „Du wirst doch nicht etwa rauchen wollen!“
„Doch nur die ohne Konservierungsstoffe, Schatz!“, zwinkerte er ihr zu.
„Ok, dann drehe mir auch eine mit“, lächelte sie.
Doch die Feierstimmung wurde getrübt, da die zahnende Leni mit der kleinen Lea-Isabella um die Wette schrie. „Schnapp deine Sachen Torben, Lea-Isabella möchte Heim!“, rief Torbens Freundin und packte schon mal die mitgebrachten Bio-Dinkel-Croissants ein. „Schade, aber lasst uns das mit den Ökoblustern 2000 noch mal nachholen und uns mal die Tage auf einen Tee am Maybachufer treffen, ok?“, waren Ralfs letzte Worte, als er sich hastig umdrehen musste, da der kleine Malte wieder beherzt die Führung übernahm….

Samstag, 16. Juli 2011

Berlin, the place to be























Berlin - die Stadt der Städte! Hier tummeln sich Hauptstadtrocker und Gören, Touris und Zugezogene. Jeder will hier her, die frische Stadtluft schnuppern und sich vom bunten Potpourri der Nationalitäten mitreißen lassen. Den richtigen Multi-Kulti-Flair genießt man am Maybachufer. Hier treffen sich Lorenzo, Laura, Romina, Julien und Co. um gepflegte Musik zu spielen und den Sonnenuntergang herbeizurufen.

Denn sobald der gelbe Ball am Himmel verschwunden ist, geht die Party erst richtig los. Dann trifft man sich im Zugezogenen-Jargon genannten "Kreuzkölln", the place to be. Obwohl - mit Bongos, Bierflaschen und den lieben WG-Bewohnern ist es doch an jedem Ort in Berlin am schönsten.

Als die lieben Studenten oder Suchenden, Künstler und selbsternannte Designer, Tagträumer und Vollzeitblogger, noch bei Mami und Papi im gepflegten Stuttgart saßen und dort Löcher in den blauen Himmel starrten, kam ihnen die Idee die "In-Bezirke" unsicher zu machen. Wo sollte man sich schließlich besser selbst verwirklichen können, als in Berlin? Doch Bezirke wie Grunewald und Charlottenburg, die ihrem Ort der Aufzucht entsprachen, haben die Süßen nie gereizt. Es musste etwas dreckiges sein, etwas mit Hinterhofflair - eben das East-London von Berlin. So entschlossen sich Gustav, Nele und Co. nach Neukölln zu ziehen. Dort leben sie nun in ihrer ganz eigenen Welt, abgeschirmt von dem "Gesindel", das sich um sie herum tummelt. Anpassen? Fehlanzeige. Warum auch, schließlich wurde ihnen doch stets gelehrt sie seien etwas besseres und man könnte einem seltsamen Ur-Neuköllner am Briefkasten begegnet. Mon Dieu.

Den Trend zum pulsierenden Berlin haben sich Hostels zu Gute gemacht und begeistern die Anwohner mit immer mehr Unterkünften, die den Kiez um einiges bereichern. Dort zieht es dann wiederum nicht Leni, Nele und Co. hin, sondern George, Jason und Ron (in diesem Fall keine Boys aus Marzahn oder Hellersdorf, sondern England), die es sich in den Wohnungen auf Zeit so richtig gemütlich machen.

Doch es muss auch nicht immer diese Art von Unterkunft sein, schließlich gibt es genug von pfiffigen Anwohnern, die ihre teure Altbauwohnung kurzerhand an dieses fröhliche Volk untervermieten. So erfreuen Jason und Konsorten die Nachbarn mit nächtlichen Unterhaltungen im Hof und ausschweifenden Partys mit jungen Girls aus der Nachbarschaft.


Ach, Berlin, mon amour, is it love?

Donnerstag, 14. Juli 2011

Peinlich, die neue Spezies Mensch


Schon mal einem Menschen der Gattung "Peinlich" begegnet? Man erkennt sie nicht gleich auf den ersten Blick. Sie verstecken sich hinter einer strahlenden Fassade, die den Mitmenschen ein freundliches Wesen signalisiert. Doch das dieser erste Eindruck nur ein Irrtum ist, bemerkt man oftmals zu spät. Es überrumpelt einen, wie Regenschauer im Sommer, wie ein bedrohlich klingendes Gewitter auf dem Feldweg oder ein niedlich aussehender, plötzlich knurrender Hund. Man könnte diese Spezies auch als Wölfe im Schafspelz bezeichnen. Sie nehmen sich alles was sie kriegen können, ohne Rücksicht auf Verluste. Echte Freunde kennen sie nicht, schließlich lieben sie nur sich selbst und das reicht doch ungemein, nicht wahr? Für in die Tiefe gehende Konversationen bedarf es doch lediglich das eigene Spiegelbild. Das lacht doch auch so schön mit, besonders über die eigenen Witze. Spieglein, Spieglein, an der Wand... ihr seid wirklich die peinlichsten Geschöpfe in diesem Land.

Eigentlich könnte der Eintrag nach diesem Satz schon Enden, doch ich komme gerade erst in Fahrt. Wenn ihr erst das wahre Gesicht der Peinlichkeit erblickt habt, hütet euch davor, sie als Feind zu haben. Sie wissen nämlich, an welchen Knöpfen sie drehen müssen, um euch aus der Reserve zu locken, bloßzustellen vor anderen.

Licht aus, Spot an, die Peinlichkeit steht auf der Bühne und feiert mal wieder das, was sie am liebsten mag, sich selbst. Angestoßen wird mit Sekt von Papis Sohn, BWLer oder irgendwas, was man "so gerade" studiert, solange man kein Hipster ist und in die Designer-Schiene abdriftet. Bringt der Sohnemann nichts wird er von der Peinlichkeit einfach kurzerhand ausgetauscht, gegen ein anderes Schweizer Bankkonto oder einem Haus in St. Tropez. Eure Peinlichkeit weiß sich schließlich königlich zu betten.



Denn das hat sie mit Papis Sohn gemeinsam, geleistet hat sie in ihrem Leben nicht viel, außer ein Bild um sich zu kreieren, was ihr Umfeld blendet, sie besser darstellen lässt, als sie wirklich ist. Wie gerne würde man sich da im
 Schein sonnen, nicht wahr? Oh Peinlichkeit, lasset Ruhm auf uns Trottel herab regnen. Wir, die Ehrlichkeit und menschliche Charakterzüge vorweisen können, haben in dieser Welt doch eh nichts verloren. Peinlichkeit ist der Diktator, setzt die Regeln, nachdem man zu spielen hat. Sonst droht Klappe zu,   Affe tot.









Donnerstag, 23. Juni 2011

Und, wie war ich?

Mathe mangelhaft, Englisch gut, Biologie ausreichend - das Elend Namens Noten begann schon zu Schulzeiten. Selbst unser vorlautes Mundwerk oder das Herumalbern im Deutschunterricht floss in die meist nicht wirklich objektive Bewertung der ach so geliebten Lehrer mit ein. Das Leben gleicht einer Casting-Show, egal ob im Job oder Privatleben, beim Vorstellungsgespräch oder ersten Date, irgendwann drückt einer von beiden auf den Buzzer oder zückt eine Karte, auf dem von 1 bis 10 die "Like"-Rate angezeigt wird. Und so ist es auch kaum verwunderlich, dass sich diverse Bewertungsforen in der wunderbaren weiten Welt des www großer Beliebtheit erfreuen.

Der Arzt war zu grob, die Sprechstundenhilfe zu miesepeterich? Kein Problem, ein Klick genügt und man kann seiner Meinung kundtun. Manchmal kommt es dabei sogar zu mehr oder minder lustigen Auseinandersetzungen unter Usern oder dem Arzt beziehungsweise des Edelitalieners mit der garstigen Bedienung selbst. Doch man selbst musste auch lernen Kritik einzustecken, warum nicht also auch die anderen? Die Freundin war heute mäßig aktiv (Note 4), der Becker von Nebenan ist die reinste Abzocke (glatte 6) und die Bar, ein echter Insider-Tipp, entpuppte sich als Location für Alleingebliebene Vollidioten (5-, die Drinks waren immerhin gut und davon gab es an dem Abend nicht wenig). Doch während man im wahren Leben eher vor der Ehrlichkeit zurück schreckt, treibt man es im Netz umso bunter. Den eigenen Namen als Pseudonym wählen? Gott bewahre, unter Dr. Wilde oder Bine1805 macht es doch doppelt so viel Spaß.

Unerkannt das machen, was sonst nicht ohne Schläge kassieren einhergeht, nämlich hemmungslos rumpöbeln. Rauslassen, was einem auf der Seele brennt, abkotzen, als ob es kein Morgen gäbe. Unter die Gürtellinie kloppen? Durchaus erwünscht! Auf den Äußerungen anderer rumreiten? Spaß pur. Sich die Maske beim grande Finale der Boshaft abnehmen? Niemals!

Öh, die Bar da drüben sieht aber ranzig aus, schreib ich doch gleich eine Rezension darüber. In diesem Künstlerschuppen da in der Nebenstraße bin ich zwar noch nie gewesen, aber die Leute, die davor sitzen, sehen immer so was von affig aus. Ich rezensiere es.

Doch nicht nur Menschen, Bars und Ärzte fallen unserem harten Urteil zum Opfer, sondern auch Pflegeprodukte und dekorative Kosmetik. Das Shampoo bereitete mir statt schönen Glanz einen Fettfilm am Haaransatz, das muss ich gleich der Community mitteilen und meine Sterne abgeben. Obwohl Daggy1990 auf das Shampoo schwört und Glorywory meine Kritik an dem Shampoo verstehen kann, bleibe ich bei meiner Meinung.

Objektivität? Fehlanzeige! Und schon sind wir wieder in der Schulzeit angelangt und kein Stück besser als die Kunstlehrerin, die die Kreativität mit einem Ausfall ehrte und Herrn - wie hieß der noch gleich - der einem trotz guter Leistung immer eine Note schlechter als verdient aufdrückte.

So und jetzt entschuldigt mich, ich muss noch den Beitrag von ThaWHO im Nachrichtenportal kommentieren und der Bar von letztens einen von sechs Sternen für ihre Gastfreundlichkeit verleihen...

Dienstag, 26. April 2011


Kommentare


Lolablackbirdinthesky: OMG it's so artsy I luv it!

Vintageboholondonstyle: AWESOME!!

BallsboydarlingXOXO: Heart your style, Heart lomo

Schwalbe_Berlin_Liebe: Kreuzkölln loves you, come a'round and hve some veganlatte

Dancerinyourdreams: Hi, I'm a blogger from YourStyleisawesome, wanna add your pic

I_play_in_a_band_and_have_2_cats: want to meet in my kitchen for a cup of wine?


Lomo_applewine: so sweet /*-*/

Montag, 25. April 2011

& jetzt ein bisschen Indie


Letztens saß ich mit einem alten Freund zusammen, dem ich von einem Darwin Deez-Konzert berichten wollte. Mit dem Namen konnte der bekennende David Guetta-Anhänger natürlich wenig anfangen. Als ich ihn dann auch noch unterbreitete "Indie" zu hören, wurden seine Augen immer größer. "Ah, so... Bollywood, ja?" - doch glaubt mir, liebe Freunde guter Musik, dieser Zwischenfall sollte nicht der einzige gewesen sein, der mir Falten des Zornes auf die Stirn zauberten. Neben den Falten die ich dort eh schon von Natur aus habe meine ich. "HALLO?!?!?", schoss es mir durch den erhitzten Kopf, es konnte doch nicht wahr sein, das der Großteil meines Bekanntenkreises Energy und Kiss als Ohrendröhnung bevorzugte. Musiksender, wenn man sie überhaupt so nennen kann, wo primär Hits laufen, wo dumpfe Bässe den Ton angeben. Lieder, die prinzipiell von farbigen Mega-Rappern besprochen werden. Eigentlich klingt jedes dieser Lieder gleich. Erst BOOOMBOOOOMBOOOOM, dann YOYOYOYO, dann yeahhuuhuuuuhuuuuuhhh... und wieder von Vorne. Grandios. Das nennt man tatsächlich Musik.

Aber hey, was rede ich schon, ich höre ja schließlich Bollywood-Sound, die bei manchen auch als Sektenmusik durchgehen könnte. Psychedelische Klänge, begleitet von wirrem Gitarrensolis und melodischen Männerstimmen, die oftmals so klingen, als hätte man den Herren vor dem Singen kräftig in die Eier getreten. Na und, ich mag es.

Vielleicht hinke ich mit meinem Musikgeschmack auch einfach bloß hinterher, bin schlichtweg uncool geworden und kann mit unserer Jugend einfach nicht mehr mithalten. Man sieht es ja schon an der aktuellen DSDS-Staffel, was da draußen so den Ton angibt. Da wären zum einem Super-Machos, die sich mit gepflegter Sprache, welche Worte wie "Misch, disch, sisch" beinhaltet in unsere Herzen grooven. Oder auch die Dumpfbacken, die trotz deutschem Pass einfach nicht mit der Muttersprache klarkommen. Stattdessen wird ebenfalls auf den "sch"-Laut am Ende von Wörtern zurück gegriffen und hektisch mit den Händen gestikuliert. Ein Traum. Dass zu diesem Dialekt die obligatorische Atzenbräune nicht fehlen darf versteht sich von selbst.

Primitive Klänge sind aber nicht nur in diversen Fernsehshows sondern auch in vielen Clubs mehr als angesagt. Während sich die Indie-Boys und -Girls total zu den Arctic Monkeys verausgaben und anschließend verträumt zu William Fitzsimmons ineinander versinken, begnügen sich die Verfechter der "BAMMBAMMBAMMYOYOYOYOOYOYUUHUUUUHHHH"-Musik mit lässigen Armbewegungen und dem wilden Wackeln des Hinterteils. Also, die Männern machen "YOYOYO", die Frauen wackeln mit ihren Pötern. Auch schön zu beobachten, dass diese Melange aus Dance und Hip-Hop stets auf die obligatorischen nackten Hintern in ihren Videos zurück greifen. Vorhin blickte ich erst auf VIVA in eine braune Orangenhaut-Masse, die mir förmlich entgegen gestreckt wurde. Erotisch ist anders. Gibt es eigentlich eine konkrete Bezeichnung für diese Missgeburt von Musik? Gott, ich bin untröstlich meine Abneigung so hart und deutlich niederzutippen. Ehrlich, gibt es eine Bezeichnung? Megahits? Dummmusik? Hirnloskacke, die auf den Partys via Mac "aufgelegt" wird? Wer braucht schon Vinyl, ich bitte euch. Heute qualifiziert man sich schließlich durch das Bedienen von iTunes für den "Job" - hahahahahahaha - als DJ.

Nennen wir die Musikrichtung mal Bammbamm-Mucke, was wären dann die speziellen Abspaltungen dessen? Ich meine so was wie bei Indie, da differenziert man ja auch in Folk, Pop und so weiter. Oder begnügt sich die Gattung Musikhörer von heute mit Bammbammbamm und yoyoyo?!?!? Ach, ich vergaß und UUUHHHUUUHHHHH... ich hoffe ihr könnt euch bei dem "uuhuuuhh" die Armbewegung vor Augen führen, die meist Casting-Kandidaten bei ihren Auftritten zu machen pflegen.

So, genug geschrieben, jetzt wieder ein bisschen Indie!

Dienstag, 29. März 2011

Es lebe der Nerdismus


Na, haben die Altklugen unter euch bereits dieses Wort in der Überschrift im Duden nachgeschlagen und ungläubig den Kopf geschüttelt? Da könnt ihr noch lange suchen, liebe Klugscheißer, diesen Ausdruck werdet ihr sicherlich nicht im Duden finden - das begegnet euch in Form von Menschen im alltäglichen Leben! Menschen, die sich von Kopf bis Fuß verkleidet haben, um uns Normalos eine Freude zu bereiten. Leute, die sich vor allem mit einem im Leben beschäftigen: sich selbst. Es gibt sowohl Frauen als auch Männer, die dem Nerdismus angehören. Wer nun meint ich schreibe über eine religiöse Gruppierung, die irgendwie aus den Fugen gelaufen ist, der irrt erneut. Anhänger des Nerdismusses, auch Nerds genannt, sind durchgestylte Selbstdarsteller. Sie sind zwischen achtzehn und Mitte Dreißig und vom Beruf her Blogger. Studieren tun sie meist "irgendwas mit Kommunikation", doch in der Uni sind sie eher selten gesehene Gäste.

Viel lieber treiben sie sich in angesagte Bars rum, wo sie zwischen Touristen wild auf ihre iPads einschlagen, um ihren Blog mit geistreichen Kommentaren zu füllen oder die frisch geschossenen Fotos hochzuladen. Die endgeile Lomo-App, die sie frisch auf ihren iPhones installiert haben, muss schließlich allen gezeigt werden. Crazy shit, motherfuckers!!! Sie sind Zugezogene aus Irgendwoher und dem Nirgendwo und haben bereits Kreuzkölln, Kreuzberg und Neukölln, the new place to be, you know, niedergelassen. Für ein paar Wochen oder höchstens Monate versteht sich. Lange bleiben sie nicht an einem und dem selben Ort.

Den meisten von ihnen sieht man eigentlich gar nicht an, dass sie gefühlte Tage vor dem Kleiderschrank verbracht haben, um ihren sündhaft geschmackvollen Ironic-Look zusammen zu stellen. Die Männer unter den Nerds tragen meist fast kahlgeschorene Seiten, dafür einen überlangen Pony, der so richtig schön in der Nase kitzelt. Hatschi und Prosit, sag ich da mal. Unter ihrem Fettvorhang verbirgt sich oft eine total angesagte Brille, gerne Ray Ban oder Mykita, Hauptsache groß und bestenfalls Vintage.

Wenn sie zu den ganz coolen gehören, zwirbelt sich unter ihren Näschen ein buschiger Moustache. Zu dem Rotzstopper gesellen sich ein paar kürzere Stoppeln, die bis zum ebenfalls buschigen Brusthaar reichen. Dies ist dank des bis zum Bauchnabel aufgeknöpften Hemds durchaus sichtbar. Da kommt doch gleich Dschungelfeeling auf! Man möchte sich gar nicht vorstellen, was in diesem Busch alles haust. Aber hey, wir wollen ja einem Nerd keine Schlampigkeit unterstellen. Im tiefsten Inneren sind sie schon sehr gepflegte Menschen. Nur bei den Meisten kommt es irgendwie nicht bis zur Oberfläche hervor. Komisch, komisch und schade, schade.

Hosenträger sind bei den Nerds auch ganz großes Kino, schließlich verleihen sie ihnen den unwiderstehlichen Look eines Dandys. Yeah! Die Hosen sitzen schlabberig, obwohl sie ultra-skinny und in neonfarben getaucht worden sind. Wenn er denn Hosen trägt, denn der Nerd ist auch bekennender Shorts-Träger. Man gönnt sich ja sonst nichts und wer hat gesagt, dass ein Mann kein Bein zeigen darf?! Ringelsöckchen in zwei verschiedenen Farben, voll en vogue. Diese stecken selbstverständlich in geschnürten Brogues, die ihre schönste Zeit schon hinter sich haben. Macht aber nichts, man liebt doch eben das Leben, so als Nerd, egal ob das eigene gemeint ist oder eben das, was da so am Körper sonst noch passiert... versteht ihr nicht? Macht ja nichts, widmen wir uns lieber den Frauen.

Den Nerdias, höhö... oder auch Duttfrauen, wie ich sie gerne nenne. Das ist dem Nerdchens liebste Frisur. Manchmal neigt auch sie zu einer rasierten Seite, ist ja schließlich auch zur Zeit so IN, dass sogar die Thomalla-Tochter das trägt.

Popo-Scheitel und Polanges Haar kann bei den weiblichen Verfechtern des Nerdismus auch vorkommen. Wie ihr seht, hier geht fast alles. Große Ohrringe vom Flohmarkt baumeln wie kleine Äffchen an ihren ausgeleierten Ohrläppchen. Die haben schon ziemlich viel durchgemacht, die armen Hautlappen. Dieses Schmuckspektakel wiederholt sich auch am Hals, bis zum Bauchnabel reichen hier meist die langen Ketten, die meist von schillernden Eulen der kleinen Uhren behangen sind. Bei all dem Gebammel hätte ich glatt die Brillen vergessen zu erwähnen, obwohl die meist das Größte Accessoire sind, was die Nerd-Mädchen an sich tragen. Bigger size is my size, scheint hier das Motto zu sein. Je mächtiger das Gestell, desto besser. Meist leiden die Girls gar nicht unter einer Sehstörung, sondern tragen die Ufos als trendy Styloding in ihrem Face.

Lippen gerne knallrot oder Omalila. "Ommerig" sind meist auch die Cardigans, oder auch deutsch Strickjacken, die die Mädels am Leibchen tragen. Grob gestrickt und extralang, ja, so haben wir es gern. Da bedarf es auch meist kein Rock oder Höschen, obwohl so eine Jeansshorts hat noch keinem Nerdmächen geschadet. Jeil. Dazu schwarze Strümpfe, Schnürschuhe oder Absatzschuhe im Granny-Style und fertig ist sie. Fast. Fehlt nur noch die Tasche, die vor lauter Ranz bald auseinander fällt. Je oller desto doller! Aber auch die altbewährte Jeansjacke, aus der man eigentlich schon rausgewachsen ist, ist super angesagt unter den Flohmarkt-Fanatikerinnen. Die Achtziger lassen grüßen. Oder der schicke Nerz aus der Humana-Box, den man auch als überzeugte "Vegetarierin" gerne und oft ausführt.

Aber man muss schon Glück haben, um etwas von ihren Gesichtern zu erhaschen, schließlich verstecken sich die Nerdmädchen meist unter und hinter extradicken und langen Schals. Auch einfach superhipp.

Können sich Männlein und Weiblein dieser Gattung dann endlich mal von ihren Apple-Produkten losreißen, finden sie sich in großen Grüppchen ein, wo sie bei einer selbsgedrehten Öko-Zigarette, ist doch eh viel gesünder, als der andere Quatsch, ein und philosophieren über das Blogger-Dasein, ihr Studium oder dass die Achsel-Frisur bei Frauen doch eigentlich super out sei. Normale Alltagsgespräche eben!
Am liebsten lausche ich diesen geistreichen Konversationen, wenn sie auf englisch stattfinden. Dieser London-Slang in der Stimme, diese Ausdrucksweise... hinter jedem Wort "ahm, I was like"... ein Traum. Note Eins. Affektierte Gülle.

In diesem Sinne... luv ya all!

Freitag, 4. Februar 2011

Der Mund macht's!


Ist mal was ganz Neues, doch ich komme einfach mal auf den Punkt: Indira ist eine echte Superheldin! Ja! Und das liegt nicht nur daran, dass ihr auf wundersamer Weise riesige Möpse über Nacht gewachsen sind. Wenn schon nicht Dschungelkönigin, dann zumindest Reanimationskönigin, muss sich die fesche Frau W. da gedacht haben, als sie ihre Lippen auf die von Gay... pardon, Jay natürlich, presste und seinem leblosen Körper die volle Ladung INDIRA einhauchte. Was auch immer es war - Jay kam wieder zu sich, erwachte wieder zum Leben! Aber hat er das wirklich gewollt?! Nach all den Intrigen von Giftnatter-Sarah K? Wollte er vielleicht sogar von uns gehen? Doch wie kam es dazu? Betrachtete er so lange seine herannahende Platte im Spiegel, bis er einfach ohnmächtig wurde? Oder wurde ihm bei dem Gedanken des Schwimmerkörpers seines Ex-Dschungelbewohners ganz mollig-warm ums Herz, so dass es ihm den Atem raubte?

Vielleicht kam auch wieder Sarah K vorbei, um einen neuen medienwirksamen Plan auszuhecken... Jay wird dieses Geheimnis tief in sich wahren - bis es sein Schnuckelherz in irgendeinem schwachen Moment - und davon gibt es ja bei Indira viele - einfach mal frei von der Leber weg ausplaudert.

Erinnern wir uns an ihr Plappermäulchen, das sie auch im Fall Kachelmann nicht halten wollte. So zählte auch sie zu den Lausemädchen (Boulevardblätter berichteten), die von Kachelmann an der Nase herumgeführt wurden. Ist das zu fassen?! Unser Indira - ein Lausemädchen? Doch sie hatte Mitleid mit ihrem Peiniger, schickte ihm sogar eine Liebesbotschaft via sms ins Gefängnis "Halte durch, Wettermann". Ist das nicht süß?! Ist eben unser Indira. Immer Mitleid mit den Kerlen. So auch mit dem Lausbub Jay. Aber nicht doch, wie könnte ich diesem Sweetheart unterstellen, er würde es mit ihr nicht ernst meinen... schließlich bekundete Indira erst gestern in einer TV-Sendung ihre tiefe und innige Liebe.

Die ist sicherlich so tief, wie die beiden während ihres Dschungel-Aufenthalt gesunken sind...ich sag nur BULLSHIT!

Montag, 24. Januar 2011

Eine Nacht im Dschungel


Der Dschungel birgt viele Gefahren. Vor allem eine ist gefürchtet für ihre Unberechenbarkeit. Ihre Waffen: Dummschwätzerei, Wasserstoffperoxid und eine Bohne - Sarah. Schon allein beim Namen zuckt man zusammen und da geht es sicherlich vielen da draußen so. Vor allem ein gewisser junger Mann, der zur Zeit mit einem Flusspferd ähnlichen Wesen turtelt, scheint bei den Worten, die aus dem blonden Geschöpf heraus fließen, Gänsehaut wie Pocken zu bekommen. Aber auch die anderen Dschungelbewohner fürchten sich vor dem blonden Wesen, das aus der Hölle kam, um sie zu vernichten. Sarahs grausamer Plan: Die anderen Bewohner verhungern zu lassen. So saßen die Jünger der Sonne zusammen vor einem warmen Lagerfeuer, bei Pupsbohnen und kaltem Reis, und beratschlagten sich darüber, wie sie das "krasse" Ding aus ihrem Paradies stoßen konnten. Ein grauer Panther versuchte es mit schroffer Ehrlichkeit, doch die ging einfach durch das Luftloch in Sarahs Kopf hindurch. Ein brünettes Häschen versuchte es beim Baden mit weniger schroffen, aber deutlichen Worten. Half auch nichts.

Wird wohl möglich das blonde Grauen noch zur Dschungelkönigin gekrönt und sich die Sonnenjünger aufgrund der Bohnen totpupsen?! Oder werden sich alle noch bei süffigen Kakerlaken-Cocktails und frittierten Hoden in den Armen liegen? Man weiß es nicht. Es sei denn, man schaltet nicht ab. Doch mir bleibt nur noch zu sagen: ICH BIN EIN ZUSCHAUER, HOLT MICH HIER RRAAAUUUSSSSS!!!!

Dienstag, 11. Januar 2011

Meine Liebe zur Comic Sans ms



Als ich dich erblickte, war es um mich geschehen. Deine kindlichen, leicht unbeholfenen Züge machten sofort einen sympathischen Eindruck auf mich. Du, oh holdes, groteskes Wesen, wusstest nicht genau, ob du den rechten oder linken Weg gehen sollst, darum hast du dich für ein dezentes hin und her wackeln entschieden. 1994 wurdest du erschaffen und nahmst seitdem schon so manchem Werbeschild seine Ernsthaftigkeit - brachtest eben eine ordentliche Prise Humor in unser aller Leben! Böse Menschen mögen dich gar als grauenvoll titulieren, aber wie können sie nur, frage ich mich, schließlich bist du einfach nur herzallerliebst anzusehen. In Kombination mit der Mittelachse, eine Fügung Gottes, entfaltest du deine volle Pracht. Fasst man sich nun auch noch ein Herz und koloriert dich in sanftes Türkis oder fröhlichem Orange, ist es spätestens um den letzten Typo-Banausen geschehen. Oh Comic Sans, meine große Liebe, warum ist es mir verboten hier mit dir zu schreiben?

Heute mag ich's unscharf, baby!


Waren das noch Zeiten, als Fotografen penibel und mit Adlerauge versuchten, ein perfektes Bild zu schießen. Es war eine Art Mission, der sie sich stellten. Getrieben von Unzufriedenheit und einer perfektionistischen Ader, stellten sie scharf, belichteten nach, suchten nach Musen um schließlich, ja, DAS PERFEKTE BILD im Kasten zu haben.

Doch was "anno App" noch so angestrebt wurde, ist heute dank iPhone und Lomo Schnee von gestern. Scharfe Bilder? Wer will schon so was sehen! Echte Farben? Ach, i wo! Und wer war das noch mal gleich auf diesem Wackelbild? Ist doch egal! Schließlich sind wir Hipster und Appler, da MUSS man einfach mitmachen, was!

So wird fröhlich geknipst was die iPhone Apps hergeben, fetzige Rahmen, wie einst von Handy-Grafiken als non plus Ultra hinzugefügt oder grelle Farben kombiniert. Einfach genial! Geradezu verachtend denkt man an die Zeiten zurück, als man noch via Photoshop Bilder in Polaroid-Rahmen fügte oder in wahnsinnig angesagte Fotoautomaten-Optik verpackte. Oder könnt ihr euch noch an diese superkreativen Side-by-Side Varianten erinnern? Rechts ein roter Stuhl, links eine süße Zuckerschnecke, beim Posieren vor dem Schaufenster des Vintage-Stores? Wahnsinnig. Wahnsinnig oldschool.

Aber, hach, mich schüttelt es glatt vor Lachen, das ist ja alles nichts gegen diese, na, wie nennt man die noch gleich... diese Bilder auf Film, die man auf Papier... ach, keine Ahnung... darüber spricht ja keiner mehr.

Augenkrebs, willkommen, ein Hoch auf die Apps, Ups, äh, Fotografie.

Montag, 10. Januar 2011

ZUGREIFEN!

Vollkrassgeil! Ein Ghetto-Bruder für die Lindenstraße




Seit 1985 flimmert sie im Ersten, obwohl man ja mit dem Zweiten bekanntlich besser sieht. Sie erfreut (fröhlich singend) immer wieder Sonntags unser aller Gemüter, wenn wir uns nicht mal wieder die protzenden Mein-Haus-Mein-Pool-Mein-10.Auto.Superreichen auf RTL reinziehen - die Lindenstraße. Klausimausi, Efischatz, Eierbräterin-Beimer und seit heute neu im Bunde - EIN GHETTOBRUDER! Mit coolen Sprüchen, wie "Ey, Familie f*ckt man nicht", mischt nun Hüseyin E. alias ORKAN die Bude von Murat und seiner holden Maid auf. Sogar den etwas langsam denkenden und mittlerweile gegen einen etwas sprachgewandteren "Paul" haut die Keule aus Krassomatberlin so richtig eins vorn Kopf! Aber nur verbal versteht sich. Musste schließlich aus Berlin raus, wegen illegal und so, weissu? So verunsichert er den Kleinen einfach mal damit, dass er ihn über die Existenz von Playstation und Co. unterrichtet. Famos, nicht?! Daraufhin erstma' nen fluffigen Ausraster in Neuköllner-Klischee-Manier. Und natürlich nicht das obligatorische Alter und "isch schwör" vergessen.

Welch Hirnschmalz der Schreiber für diese Rolle hingeblättert haben muss... es werden wohl tonnenweise Hasch, Kokain und etliche unverkäufliche Pharmazeutika mit im Spiel gewesen sein müssen. Doch umso schockierender, als seine Sprache, ist eigentlich das, was uns die bildende Boulevardzeitung bereits vorab verraten hat: Der Orkan macht sich an die kleine Lea ran!!! Sprechen wohl die gleiche Sprache, schwör!

War es denn noch nicht genug, dass uns die Macher der Lindenstraße eine Urbayrische Familie vor die Nase gesetzt haben, dessen Urslgewursl manchmal einen Untertitel nötig hätte? Oder das explosionsartige Wachstum von Klausi, das mit den Jahren eher in die Breite, als Höhe ging. Nicht zu vergessen mit den scheckigen Haarfarbe von seiner Liebsten, all den Drogeneskapaden von Hinz und Kunz - und nun auch noch ein Orkan??

Welcher Zielgruppe soll hierbei bedient werden? Was denken sich die Fans von damals beim Anblick eines Vollkrassn-Geschöpfs wie Orkan? Wo bleibt verflucht noch mal der Untertitel?

Zoom auf mein Gesicht, dramatische Musik
LALALALALALLALALAA-LALALALAAAAAAA...
Ende

Goodbye MTV, hallo altes Fernsehen


"Das Ende einer Ära" titelten Online- und Printmagazine. MTV sagte tschüss zum Spaß-TV, um sich nun für seine Dienste bezahlen zu lassen. Generationen blickten diesem Ende geradezu panisch entgegen. Aus ihren verheulten Augen strahlte nur noch eins: tiefschwarze Leere. Sie sahen ihre Jugend an sich vorbei ziehen. Während die Einen dabei Bilder von Beaves and Butthead, Kafka und Backer im Kopf hatten, weinten die Anderen Nerdy-Joko, seiner tanzenden russischen Dampfwalze, dem Crazy Frog und den Kardashians nach. Wie konnte das Jahr nur so grauenvoll beginnen, schienen die verzweifelten Kids und Freunde von Handy-Games zu kreischen. WARUMMM?!?! Doch all die bitteren Tränen und Suizidgedanken schienen völlig umsonst gewesen zu sein! So staunte ich doch tatsächlich nicht schlecht, als mir der bereits genannte Nerd seine Gurke via VIVA entgegen streckte! Und selbst die "All eyes on"-Geschichte wurde formidable vom Schwestersender adaptiert. Als Kompott folgen melodiöse "Yeahyeahyeahyeah"-Einspieler vor jeder Werbepause, die mit zum Teil ganz schön frivolen (blanke Brüste an schwimmender Frau ab 23 Uhr) bis hin zu tief traurigen Mädchen (gegen Mittag) und super-crazy-coolen, Karohemdchentragenden Blondinen (gegen Vormittag) Bildern auftrumpfen. Trauer ade, kann man da wohl nur sagen, was! Und wer sich bei den ach so peniblen Zeitangaben meinerseits wundern sollte, ja, ich bin ernsthaft darauf hängen geblieben. Aber eigentlich nur, um einer ganz konkreten Frage auf den Grund zu gehen: Wofür um alles in der Welt bezahlt nun der SIXX, Pay-TV, SKY-Glotzer?! Meine gewagte Theorie: Na, für den gleichen Mist, der auch von Anfang an auf MTV den Alltag von Frühaufstehern, Hausfrauen, Arbeitslosen, Schulkindern und Langzeitstudenten beglückte: SCHROTT, SCHROTT, SCHROTT!

In diesem Sinne - ich schalte ab.